Was ist ein H-1B-Visum?
Angestellte mit hochspezialisierten Fachkenntnissen können für bis zu sechs Jahren ein temporäres Arbeitsvisum beantragen, um in den USA arbeiten zu können. Dieses sogenannte H-1B-Visum ist beschäftigungsbasiert, was bedeutet: Der US-Arbeitgeber muss den ausländischen Bewerber unterstützen und als Antragsteller der Petition bei der Einwanderungsbehörde agieren. Das H-1B-Visum wird nur für sogenannte Fachberufe erteilt, die spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten sowie mindestens einen Bachelor- oder höheren Abschluss in diesem Fachgebiet erfordern. Weitere Voraussetzungen sind: Der US-Arbeitgeber zahlt dem H-1B-Beschäftigten denselben oder einen höheren Lohn als den Arbeitnehmern in ähnlichen Berufen in dem geografischen Gebiet, in dem die Stelle angeboten wird. Die entsprechende Höhe des Gehalts bestimmt das US-Arbeitsministerium. Sämtliche Gebühren und Kosten für diese Visumskategorie muss der Arbeitgeber tragen.
Nur Gewinner der Lotterie vom 1.-17. März können H-1B-Visa beantragen
In jedem Steuerjahr, das bei der amerikanischen Einwanderungsbehörde, U.S. Citizenship and Immigration Services (USCIS,) am 1. Oktober jeden Jahres anfängt, werden 65.000 neue H-1B-Anträge angenommen. Für das Jahr 2023/2024 wird die Behörde die jaehrliche elektronische Lotterie vom 1.-17. März durchführen und nur Gewinner der Lotterie bekommen die Möglichkeit, eine aktuelle H-1B-Petition einzulegen. Der elektronische Prozess wird ähnlich wie in den vergangenen Jahren ablaufen. Nur der zukünftige US-Arbeitgeber kann diesen durchführen. Die Gebühr für die Lotterie beträgt aktuell 10 US-Dollar, ab 2024 werden es 215 US-Dollar sein.
Über die Obergrenze von 65.000 Visanummern für neue H-1B-Visa von Absolventen mit Bachelor-Diplom hinaus, gibt es weitere 20.000 Visanummern für Bewerber, die einen Master-Abschluss oder einen höheren Abschluss an einer US-Universität oder einem College erworben haben. Wichtig ist dabei: Der Bewerber muss seinen Master oder höheren Abschluss erhalten haben, bevor er den Visaantrag stellt.
Stolperfallen im Arbeits-, Steuer- und Sozialversicherungsrecht
Last but not least gilt: Bei Einsätzen, die länger als drei Monate dauern, muss sich HR zudem rechtzeitig mit den arbeitsrechtlichen, steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Konsequenzen einer Entsendung auseinandersetzen.
Der Inflation Reduction Act der US-Regierung macht es für deutsche Unternehmen aktuell sehr attraktiv, in Übersee zu investieren und zu produzieren. Um entsprechende Projekte zu realisieren, müssen sie häufig hochqualifizierte Fachkräfte in die USA entsenden. Sofern der Einsatz im Herbst diesen Jahres oder in den ersten neun Monaten 2024 beginnen soll, bleibt nur noch wenig Zeit, um an der elektronischen Lotterie der US-Einwanderungsbehörde vom 1.-17. März teilnehmen zu können.